Kontakt
Klinik Fränkische Schweiz

Risikofaktoren

Viele Risiken für eine Arteriosklerose lassen sich beeinflussen oder sogar ganz ausschalten. Andere Risiken wiederum ergeben sich von selbst, zum Beispiel genetische Faktoren oder das Lebensalter.

Beeinflussbare Risiken:

  • Rauchen

    Rauchen schädigt die Gefäße gleich in mehrfacher Hinsicht. Die Freisetzung von Stresshormonen durch Nikotin führt zu einer Verengung der Blutgefäße. Dadurch steigt nicht nur der Blutdruck, sondern es kommt zu einer Unterversorgung des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff. Der Sauerstoffmangel wiederum wird vom Körper mit einer erhöhten Produktion roter Blutkörperchen beantwortet. Dadurch wird das Blut zäh und fließt noch schlechter durch bereits verengte Arterien. Die erhöhte Dickflüssigkeit des Blutes kann auch zu Blutgerinnseln führen. Durch Nikotin entstehen außerdem zellschädigende Freie Radikale, die die Bildung von Ablagerungen an den Gefäßwänden begünstigen. Mit dem Rauchen aufzuhören, lohnt sich also auf jeden Fall: Schon nach einem Jahr ohne Nikotin halbiert sich das Risiko für einen Herzinfarkt.

  • Bluthochdruck

    Ein erhöhter Druck in den Gefäßen belastet die Gefäßwände. Ein schneller Verschleiß und eine Verhärtung der Gefäßwände ist die Folge. Dadurch wird der Blutdruck noch höher.

  • Übergewicht

    Durch Übergewicht kommt es zu einem veränderten Fettstoffwechsel. Die Cholesterin- und Triglyzeridewerte verschlechtern sich. Die Fette bleiben leichter an den Gefäßwänden haften und werden im Laufe der Zeit zu arteriosklerotischen Ablagerungen. Übergewicht fördert außerdem das Risiko für Bluthochdruck.

  • Blutfettwerte

    Zu den Blutfetten gehören unter anderem Cholesterine und Tryglizeride. Da Cholesterine nicht wasserlöslich sind, brauchen sie Trägerstoffe, die sie durch das Blut transportieren. Der Trägerstoff LDL bringt das Cholesterin zu den Organen, wo es zum Aufbau von Gewebe benötigt wird. Eine hohe Konzentration von LDL lagert die Fette jedoch vermehrt an den Gefäßwänden ab. Tryglizeride sind Blutfette, die über die Nahrung aufgenommen werden. Sie dienen als Fettdepot und werden als Energiespeicher genutzt. Auch bei den Tryglizeriden gilt ein möglichst niedriger Blutwert als günstig. Erhöhte Cholersterinwerte allein sind noch kein bedeutender Risikofaktor für Arteriosklerose. Treffen sie jedoch mit anderen Faktoren zusammen, kann sich das Risiko für eine Arteriosklerose erheblich erhöhen.

  • Bewegungsmangel

    Bewegungsmangel begünstigt nicht nur die Entstehung von Arteriosklerose. Er kann auch andere Risikofaktoren verursachen, zum Beispiel Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte, hohen Blutdruck oder Diabetes.

    Regelmäßige Bewegung, zum Beispiel dreimal in der Woche eine halbe Stunde, ist empfehlenswert. Das Bewegungspensum sollte sich dem Alter und Trainingsstand des Patienten anpassen, damit er sich nicht überfordert.

  • Erhöhter Homozysteinspiegel

    Wird Eiweiß abgebaut, entsteht das Abfallprodukt Homozystein. In der richtigen Dosis sorgt es dafür, dass Gefäße und Gelenke gesund bleiben. Ist aber der Homozysteinspiegel erhöht, raut es die Gefäßwände auf – und Cholesterin haftet schneller an.

  • Stress

    Stress kann vor allem dann bedeutsam werden, wenn ein Mensch schon unter verengten Arterien leidet und es unter Umständen nicht weiß. Unter Stress steigt der Blutdruck, das Herz schlägt schneller: Der Körper hat einen erhöhten Bedarf an sauer- und nährstoffreichem Blut - der aber durch die verengten Arterien nicht mehr gedeckt werden kann.

Nicht beeinflussbare Risiken:

  • Vererbung / genetische Faktoren

    Bei Menschen, in deren Familie es bereits Fälle von Herzinfarkt, Schlaganfall, Peripherer Arterieller Verschlusskrankheit ("Schaufensterkrankheit") etc. gab, besteht ein erhöhtes Risiko, selbst krank zu werden. Sie sollten besonders darauf achten, beeinflussbare Risikofaktoren für eine Arteriosklerose auszuschalten.

  • Das Geschlecht

    Frauen vor den Wechseljahren haben einen günstigen Östrogenspiegel, der gegen die Bildung von arteriosklerotischen Ablagerungen in den Blutgefäßen schützt. Nach den Wechseljahren jedoch verändert sich der Östrogenspiegel: Bei Frauen liegt nun das Risiko für eine Arteriosklerose gleichauf mit Männern.

  • Höheres Lebensalter

    Erste Veränderungen an den Arterien lassen sich auch bei jungen Menschen erkennen. An der Folgeerkrankungen der Arteriosklerose leiden jedoch eher ältere Menschen, da sich eine Arteriosklerose oft langsam entwickelt.

  • Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“)

    Diabetes mellitus ist ein hoher Risikofaktor für Arteriosklerose und die Koronare Herzkrankheit: Bei fast jedem Diabetiker entwickelt sich im Laufe der Jahre eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße. Daher ist bei einem Diabetiker auch das Risiko erhöht, einen Herzinfarkt zu erleiden. Diabetes ist außerdem mit Störungen des Fettstoffwechsels verbunden: Zuckermoleküle lagern sich an LDL-Cholesterin, so dass es nicht mehr normal abgebaut werden kann. Wichtig ist daher der Langzeitwert des Blutzuckers. Zu hohe oder zu niedrige Werte begünstigen Gefäßerkrankungen.

  • Hyperurikämie

    Die Stoffwechselkrankheit Hyperurikämie verursacht einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut. Er ist an der Entstehung von arteriosklerotischen Ablagerungen an den Gefäßwänden beteiligt.