Der ICD behandelt Rhythmusstörungen schnell und direkt. Patienten profitieren also von einem Gefühl der Sicherheit und einer Verbesserung der Lebensqualität.
ICD-Patienten können in der Regel zu Hause, am Arbeitsplatz, in ihrer Freizeit oder im Urlaub ohne Weiteres ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen. Welche Einschränkungen es dabei unter Umständen gibt, hängt von der Herzerkrankung ab. Ein Gespräch mit dem Arzt schafft normalerweise schnell Klarheit.
Ob ICD-Patienten Auto fahren können oder dürfen, hängt von ihrer Herzerkrankung ab – bzw. von der Frage, warum sie ihren ICD bekommen haben (Indikation).
Die Arbeitsgruppe des deutschen Fachverbandes Kardiologie hat Fahrempfehlungen für ICD-Patienten veröffentlicht. Nach diesen Empfehlungen kann ein ICD-Patient bei folgenden Voraussetzungen wieder Auto fahren: Wenn der ICD vorsorglich eingesetzt wurde oder ein niedriges bis mittleres Risiko für Bewusstlosigkeiten besteht und innerhalb von sechs Monaten nach der Operation keine Symptome mehr aufgetreten sind. Auch in dieser Frage ist auf jeden Fall ein Gespräch mit dem Arzt sinnvoll.
Ein ICD nimmt den Herzrhythmus als elektrisches Signal wahr. Das Gerät kann also nicht ganz gegen elektromagnetische Einflüsse aus seiner Umgebung abgeschirmt werden. Dabei würde man den ICD auch für die Wahrnehmung von Herzsignalen unempfindlich machen. In einzelnen Fällen kann es daher zu einer Beeinflussung von ICDs durch elektromagnetische Felder kommen.
Die meisten Haushaltsgeräte können ICD-Träger ohne Einschränkung verwenden. Dazu zählen:
Bei einigen Störquellen sollten ICD-Patienten einen Abstand von ca. 15 Zentimetern zwischen ICD und Störquelle einhalten:
Einen Abstand von ca. 30 bis 50 Zentimetern (eine halbe oder ganze Armlänge) empfehlen ICD-Hersteller unter anderem zu folgenden Geräten:
Bei folgenden Geräten sollten ICD-Patienten Rücksprache mit ihrem Arzt oder dem Hersteller halten:
Diebstahlsicherungsanlagen, zum Beispiel an Ein- und Ausgängen von Kaufhäusern, beeinflussen einen ICD normalerweise nicht. ICD-Patienten sollten sich vorsichtshalber nicht innerhalb dieser Anlagen aufhalten, sondern sie in normalem Tempo durchqueren.
Sehr vereinzelt wurden Fälle berichtet, in denen der Alarm der Diebstahlsicherungsanlage durch aktive medizinische Implantate wie Herzschrittmacher oder ICDs ausgelöst wurde. Dieses Phänomen hat keinen Einfluss auf die Funktion des ICDs.
Bei großen permanenten Magnetfeldern halten ICD-Patienten am besten einen Sicherheitsabstand von ca. 15 bis 30 Zentimetern zwischen Magnet und ICD ein. Denn durch starke Magnete können ICDs zeitweise deaktiviert werden. Starke Magnete sind unter anderem enthalten in:
Beruflich sind Patienten durch den implantierten ICD nur in Ausnahmefällen eingeschränkt. Gibt es Zweifel darüber, ob Geräte am Arbeitsplatz einen ICD beeinflussen können, sind der Arzt und der Sicherheitsbeauftragte des Betriebes die besten Ansprechpartner. In der Regel wird eine Untersuchung des Arbeitsplatzes mit Messungen der elektromagnetischen Feldstärken durchgeführt (beispielsweise durch die Berufsgenossenschaft oder den TÜV).
Manche Untersuchungen oder Eingriffe beim Arzt sind nur mit bestimmten Vorsichtsmaßnahmen möglich. Dazu gehören:
Wichtig ist, dass der Arzt rechtzeitig über den ICD seines Patienten Bescheid weiß.
ICD-Patienten sind in der Regel in ihren Reiseaktivitäten nicht eingeschränkt, wenn der Arzt keine Einwände hat. Der Hersteller des ICDs oder der Arzt können Adressen im Urlaubsland nennen, an die sich Patienten im Notfall wenden können.
Am Flughafen sollten ICD-Träger die Metallsuchanlage zügig durchqueren. Auch empfiehlt es sich, dem Sicherheitspersonal den ICD-Ausweis zu zeigen: Das Implantat könnte die Sicherheitsanlage auslösen. Außerdem sollten sich ICD-Träger nicht mit Hand-Metalldetektoren abtasten lassen.