Zur Verfügung stehen mechanische („künstliche“) Herzklappenprothesen oder biologische („natürliche“) Herzklappenprothesen. Welche Herzklappenprothese geeignet ist, bespricht der Arzt mit jedem Patienten individuell.
Mechanische Herzklappenprothesen bestehen aus einem Herzklappenring mit meist zwei Klappensegeln (aus den Materialien Metall oder Kunststoff). Diese körperfremden Materialien können eine Blutgerinnselbildung (Thrombose) verursachen. Patienten mit mechanischen Herzklappen nehmen daher ein Leben lang blutgerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien) ein.
Künstliche Herzklappen gibt es in verschiedenen Größen. Denn auch die menschlichen Herzklappen sind unterschiedlich groß: Eine Aortenklappe beispielsweise weist im Schnitt einen Durchmesser von rund 21 bis 25 Millimetern auf, während eine Mitralklappe zwischen 27 und 33 Millimeter misst. (Zum Größenvergleich: Ein 50 Cent-Stück hat einen Durchmesser von rund 24 Millimetern.)
Aufgrund der nahezu unbegrenzten Haltbarkeit raten Ärzte normalerweise bei Menschen unter 60 Jahren zu einer mechanischen Herzklappe.
Biologische Herzklappenprothesen werden in der Regel aus Schweineherzklappen oder dem Herzbeutelgewebe von Rindern gewonnen. Der Körper nimmt biologische Herzklappenprothesen meist sehr gut an. Als Alternative werden auch so genannte „Homografts“ eingesetzt – Herzklappen von menschlichen Spenderherzen.
Patienten müssen bei biologischen Herzklappenprothesen in der Regel keine Medikamente gegen Blutgerinnung einnehmen: Als natürlicher Herzklappenersatz weisen sie die typischen Eigenschaften menschlicher Herzklappen auf und passen sich sehr gut demBlutfluss an.
Aufgrund der Nebenwirkungen von blutgerinnungshemmenden Medikamenten befürworten Ärzte bei Menschen über 65 Jahren normalerweise biologische Herzklappen. Biologische Herzklappen werden in der Regel auch bei Frauen mit Kinderwunsch oder im Fall einer Unverträglichkeit von Blutgerinnungshemmern implantiert.