Eine Anamnese kann aus folgenden Inhalten bestehen:
Bei der Anamnese möchte der Arzt herausfinden, an welchen Körperstellen Schmerzen auftreten, wie sie sich äußern und seit wann sie bestehen. Außerdem wird er fragen, ob die Schmerzen nur phasenweise oder durchgehend spürbar sind. Wichtig ist zudem, ob die Beschwerden während und nach körperlichen Aktivitäten abklingen, sich verstärken oder in der vergangenen Zeit zugenommen haben.
Ob und welche Medikamente (regelmäßig) eingenommen werden, ist ebenfalls eine wichtige Auskunft. Ist der Patient wegen einer anderen Erkrankung in Behandlung, sollte er dies angeben.
Wie ist der Appetit, wie oft hat der Patient Stuhlgang und wie häufig muss er Wasser lassen? Wird das Essen problemlos vertragen oder bestehen Unverträglichkeiten gegen bestimmte Lebensmittel? Auch nach Bewegung und ihrer Häufigkeit kann sich der Arzt erkundigen. So interessiert ihn zum Beispiel unter Umständen, ob der Patient ohne Probleme Treppen steigen kann oder ob sich dabei Beschwerden wie Atemnot oder Angina Pectoris-Schmerzen einstellen.
Die allgemeinen Lebensgewohnheiten geben Hinweise auf mögliche Risiken für Erkrankungen. Daher erkundigt sich der Arzt nach dem täglichen Schlafpensum, der täglichen Trinkmenge und dem Durstgefühl, Alkohol- und Nikotinkonsum. Ebenso werden Diäten, Essgewohnheiten und Gewichtsveränderungen abgefragt.
Damit der Arzt erblich bedingten Krankheiten auf die Spur kommen kann, sind Informationen zu Erkrankungen von Eltern oder anderen Angehörigen wichtig.
Haben bereits zu einem früheren Zeitpunkt Untersuchungen (Herzkatheteruntersuchungen, Koronarangiographien etc.) oder Behandlungen (zum Beispiel Ballondilatationen, langjährige Einnahme von Medikamenten gegen Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen etc.) stattgefunden, sollte der Patient die Befunde oder andere Unterlagen zur Anamnese mitbringen.
Auch chronische Krankheiten wie Diabetes mellitus, Lungenkrankheiten oder rheumatische Erkrankungen sind für die Untersuchung und Behandlung von Bedeutung.
Insbesondere bei Frauen fragt der Arzt spezielle weitere Punkte ab. Wichtig können beispielsweise die Regelmäßigkeit der Menstruation, mögliche Schwangerschaften, eventuelle Komplikationen bei Geburten und der Eintritt bzw. die Phase der Wechseljahre sein.