Unter Tachykardie (im Volksmund auch „Herzrasen“) verstehen Ärzte eine Herzrhythmusstörung, bei der die Herzfrequenz plötzlich und ohne ersichtlichen Grund ansteigt. Die Zeitspanne zwischen den einzelnen Herzschlägen ist so kurz, dass das Herz sich nicht vollständig mit Blut füllen kann. Die Folge: Der Körper wird mit zu wenig sauerstoff- und nährstoffreichem Blut versorgt. Diese Unterversorgung führt wiederum zu Schwindel, Atemnot oder Müdigkeit – bei extremen Formen der Tachykardie auch zu Bewusstlosigkeit oder Herzkreislauf-Stillstand („Plötzlicher Herztod“).
In bestimmten Situationen kann auch plötzliches „Herzrasen“ normal sein, unter anderem bei Stress oder Aufregung. Hier hat der schnelle Herzschlag in der Regel seinen Ursprung im natürlichen Taktgeber des Herzens, dem Sinusknoten.
Gefährlich wird es, wenn das Herz über 170 bis 180 Mal pro Minute schlägt und der Impuls zur Herzaktion nicht mehr im Sinusknoten, sondern in den Herzkammern entsteht („ventrikuläre Tachykardien“). Auch Tachykardien mit Ursprung außerhalb der Herzkammern haben unter Umständen ernsthafte Folgen: So kann zum Beispiel Vorhofflimmern unbehandelt im Langzeitverlauf zu einem Schlaganfall oder einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen.
Die gefährlichste Form der Tachykardie ist das Kammerflimmern, bei dem das Herz so schnell schlägt, dass ein Bluttransport nicht mehr möglich ist. Das Herz kann kein Blut mehr in den Körper pumpen.