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Klinik Fränkische Schweiz

Wie wird eine Herzschwäche behandelt?

Die Behandlung einer Herzschwäche richtet sich nach Ursache und Schweregrad. Zunächst zielt die Behandlung auf den Auslöser, die Grundkrankheit, ab: Der Arzt versucht, ihn zu beseitigen bzw. ein Fortschreiten der Grunderkrankung aufzuhalten. Zur Behandlung der Herzschwäche selbst und ihrer Symptome werden folgende Maßnahmen eingesetzt:

Behandlung mit Medikamenten.

Die häufigsten Medikamentengruppen sind ACE-Hemmer, Betablocker und Diuretika, darüber hinaus Digitalis und Antikoagulanzien. Alle Arzneimittel lindern die Beschwerden und verhindern eine Steigerung oder Komplikationen der Herzschwäche.

  • ACE-Hemmer. ACE-Hemmer entlasten das Herz und verringern so auf lange Sicht eine weitere Vergrößerung des Herzmuskels, Herzrasen (insbesondere Vorhofflimmern) und das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
  • Betablocker. Betablocker senken die Herzschlagfrequenz und den Blutdruck, weil sie der Wirkung von übermäßig ausgeschütteten Stresshormonen im Blut entgegensteuern. Das Herz kann kräftiger schlagen und mehr Blut durch den Körper pumpen. Betablocker mindern deshalb auch das Risiko eines Plötzlichen Herztodes.
  • Diuretika. Diuretika wirken entwässernd. Ausgeprägte Wassereinlagerungen im Körper (bei Herzschwäche vor allem Lungenödeme, Ödeme in den Beinen und Knöcheln) werden durch den harntreibenden Effekt verringert – zur Entlastung des Herzens und der Blutgefäße.
  • Digitalis. Zeigt die Behandlung mit ACE-Hemmern, Betablockern oder Diuretika nicht den gewünschten Erfolg, können Digitalispräparate eingesetzt werden. Sie steigern die Pumpkraft des Herzmuskels, der mehr Blut in den Körper transportiert.
  • Antikoagulanzien. Antikoagulanzien wirken blutgerinnungshemmend. So beugen sie Blutgerinnseln und damit einem Herzinfarkt vor.

Kardiale Resynchronisationstherapie.

Bestimmte Formen der Herzschwäche sind mit einer Dyssynchronie der Herzkammern verbunden: Die Herzkammern schlagen nicht mehr synchron, also gleichzeitig. Die Ursache ist ein so genannter Schenkelblock, eine Störung der Erregungsleitung im Herzen, die wiederum durch die Vergrößerung des geschwächten Herzens entsteht. Durch die Dyssynchronie geht weitere Pumpkraft des Herzens verloren. Damit sinkt auch die Blutversorgung des Herzens weiter. Die Folge: Das ohnehin schon schwache Herz wird noch schwächer.

Für Herzschwäche-Patienten mit einer Dyssynchronie der Herzkammern stehen seit einigen Jahren spezielle Stimulationssysteme zur Verfügung. Diese korrigieren die Reizleitungsstörung, indem sie beide Herzkammern gleichzeitig stimulieren, so dass sie wieder synchron schlagen. Daher wird diese Form der Herzstimulation als Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) bezeichnet. Einige CRT-Geräte sind außerdem mit einem Implantierbaren Cardioverter Defibrillator (ICD) ausgestattet und bieten so Schutz vor lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen.

... Störungen in der Erregungsleitung des Herzens können zu einem verlangsamten Herzschlag und beschleunigten Herzschlag führen
... mehr zur Kardialen Resynchronisationstherapie

Allgemeine Maßnahmen im Alltag.

Bei einer Herzschwäche sollten Patienten im Alltag auf folgende Punkte achten:

  • ausreichende Bewegung
  • leicht verdauliche Ernährung
  • Vermeidung salzhaltiger Kost
  • angemessene Flüssigkeitszufuhr (nicht mehr als zwei Liter, nach ärztlicher Anweisung)
  • Kaffee und Tee in Maßen (zwei bis drei Tassen pro Tag)
  • Verzicht auf Nikotin und Alkohol

Herztransplantation.

Ist die Herzschwäche so weit fortgeschritten, dass ein Patient trotz Behandlung schon bei sehr geringer körperlicher Belastung starke Beschwerden hat und seine Lebenserwartung außerdem stark eingeschränkt ist, besteht die Möglichkeit einer Herztransplantation. Voraussetzung ist unter anderem, dass der Patient nicht an einer weiteren schweren Erkrankung leidet.

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