Die Vorhofscheidewand trennt den linken vom rechten Herzvorhof. Fehlen Gewebeteile in der Vorhofscheidewand, entstehen Löcher (so genannte „Shunts“). Sie werden als Vorhofseptumdefekt (auch: Atriumseptumdefekt, kurz ASD) bezeichnet. Sind die Öffnungen zu groß oder sind zu viele Öffnungen vorhanden, gerät ein Teil des Blutes bei jedem Pumpvorgang des Herzens in den falschen Vorhof. Meist hat ein Teil der Wand sich im Mutterleib nicht oder nur unzureichend ausgebildet. Die Herzklappen zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern können durch die Fehlentwicklung ebenfalls beeinträchtigt sein.
Bei den meisten Vorhofseptumdefekten fließt das Blut vom linken in den rechten Herzvorhof. Mediziner sprechen dabei von einem Links-Rechts-Shunt.
Ein Vorhofseptumdefekt sollte frühzeitig behandelt werden.
Sonderfall Foramen ovale. Laut Studien leben rund 20 bis 25 Prozent aller Menschen ein Leben lang ohne Beschwerden mit einer kleinen Öffnung zwischen den beiden Herzvorhöfen, dem so genannten Foramen ovale. Der Teil des Blutes, der vom rechten Herzvorhof in den linken fließt, ist so gering, dass das Foramen ovale in der Regel nicht behandlungsbedürftig ist.
Ein Vorhofseptumdefekt wird in den meisten Fällen mit einer Doppelschirmprothese verschlossen. Die Doppelschirmprothese wird über eine Vene mit einem Katheter bis zum Loch vorgeschoben, entfaltet sich dort und dichtet die Öffnung ab.