Wie wird die Koronare Herzkrankheit behandelt?
Die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit richtet sich nach den bisher aufgetretenen Symptomen (Angina Pectoris) oder den Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen.
Die Behandlung der Angina Pectoris.
Mit Nitropräparaten als Spray oder Zerbeißkapseln können die Schmerzen eines akuten Angina Pectoris-Anfalls innerhalb weniger Minuten gelindert werden. Tritt eine Situation (plötzlicher Stress, körperliche Belastung) ein, auf die gewöhnlich ein Angina Pectoris-Anfall folgt, kann das Nitropräparat auch als Vorsorgemaßnahme eingenommen werden.
Mitunter entwickelt sich aus einer stabilen Angina Pectoris eine so genannte instabile Angina Pectoris. Dann nehmen die Beschwerden zu oder sie verändern sich: Sie treten an einer anderen Stelle auf oder dauern länger an. In diesem Fall sollte sofort der Notarzt verständigt werden, denn bei einer instabilen Angina Pectoris ist das Herzinfarktrisiko deutlich erhöht. Das gleiche gilt, wenn ein Mensch zum ersten Mal einen Angina Pectoris-Anfall erleidet.
Die Behandlung der verengten Herzkranzgefäße.
Ist die alleinige Behandlung der Angina Pectoris-Beschwerden nicht mehr ausreichend, werden in der Regel weitere Medikamente verschrieben oder operative Maßnahmen empfohlen.
- Medikamentöse Behandlung. Um einem Herzinfarkt vorzubeugen, können Thrombozytenaggregationshemmer, Betablocker und Cholesterinsenker eingesetzt werden.
Thrombozytenaggregationshemmer, auch Blutgerinnungshemmer, verdünnen das Blut. Ihre Einnahme beugt Blutgerinnseln vor, die die Herzkranzgefäße verschließen und einen Herzinfarkt hervorrufen können.
Betablocker entlasten das Herz, da sie den Blutdruck senken und den Herzschlag verlangsamen. Insbesondere für Menschen mit Bluthochdruck sind Betablocker sinnvoll, um vor allem einem Herzinfarkt vorzubeugen. Auch nach der Behandlung eines Herzinfarktes werden Betablocker oft verschrieben, um das Risiko eines weiteren Infarktes zu verringern. Ist die Einnahme von Betablockern aufgrund einer Unverträglichkeit nicht möglich, kann eine Behandlung mit ACE-Hemmern oder Kalziumkanalblockern erfolgen. Werden wiederum ACE-Hemmer nicht vertragen – die häufigste Nebenwirkung ist Reizhusten – verschreibt der Arzt in der Regel Angiotensin-I-Blocker.
Statine (auch: CSE-Hemmer oder Cholesterinsenker) senken die Blutfettwerte. Mit ihnen wird die fortschreitende Verengung der Gefäßwände durch Ablagerungen aufgehalten.
- Operative Behandlung. Mit einer Ballondilatation können verengte Herzkranzgefäße aufgedehnt und die Ablagerungen an die Gefäßwand gedrückt werden. Je nach individueller Diagnose ist es empfehlenswert, eine röhrchenförmige Gefäßstütze (einen „Stent“) einzusetzen, das die Gefäße dauerhaft freihält. Sind die Herzkranzgefäße jedoch zu stark mit Ablagerungen verschlossen oder liegen die Ablagerungen für eine Ballondilatation an einer ungünstigen Stelle, ist eine Bypass-Operation die Behandlung der Wahl. Mithilfe von Arterien oder Venen, die zum Beispiel den Beinen entnommen werden, kann der Arzt für das Blut eine Umleitung um die verengten Stellen schaffen.
Behandlung der Folgeerkrankungen.
Sind bereits Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen eingetreten, liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung dieser Krankheiten.